Urvölker Nordamerikas

Wie Kinder die Urvölker Nordamerikas ohne Klischees wahrnehmen und wertschätzen: Die Zeitschrift VORHANG AUF zeigt auf, wie der Umgang mit dem sensiblen Thema gelingt

• Die neue Ausgabe der Kinder- und Elternzeitschrift VORHANG AUF „Urvölker Nordamerikas – Die Bewohner der Schildkröteninsel“ leistet wertvolle Aufklärungsarbeit

• Authentische Darstellung - Das Magazin aus dem Waldow Verlag beruht auf intensiven Recherchen in zeitgenössischen Quellen der American Natives

• Pädagogisch wertvolle Texte und Illustrationen machen die kulturelle Vielfältigkeit der indigenen Urvölker lebendig

• Das aktuelle Themenheft erscheint am 15. September 2022 und ist online unter: www.waldowverlag.de zum Preis von 13,80 Euro erhältlich

Bramsche, 8.9.2022 Urvölker Nordamerikas – Ein brisantes Thema, dass in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Bildungskräfte, Eltern und Kinder sind verunsichert und möchten mehr darüber wissen. Der Waldow Verlag bietet Hilfestellung an. Mit der aktuellen Ausgabe der Kinder- und Elternzeitschrift VORHANG AUF „Urvölker Nordamerikas – Die Bewohner der Schildkröteninsel“ tragen die Macher des Themenheftes mit kindgerechten Texten und Illustrationen dazu bei, Unrichtiges richtig zu stellen. Verständnis statt Vorurteile zu schaffen und Brücken zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu bauen, ist das Ziel.


Sie tragen bunte Federn im Haar. Sie rauchen Friedenspfeifen. Sie tanzen mit Tomahawks um Marterpfähle. Sie kennen keinen Schmerz und wohnen in Tipis: Dieses stereotype „Wissen“ wird in unzähligen „Indianer“-Geschichten und „Indianer“-Filmen seit Generationen weitergegeben. Dass das Gelesene, Gehörte oder Gesehene weder der Geschichte noch dem wahren Leben der nordamerikanischen Ureinwohner entspricht, wissen die wenigsten. Auch, dass sich die Native Americans durch die falschen Darstellungen oft gekränkt und gedemütigt fühlen, ist den meisten nicht bewusst.

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Kindgerechte Aufklärung: Waldow Verlag greift das sensible Thema auf
Der seit 1989 auf waldorfpädagogisch orientierte Kinderunterhaltung spezialisierte Waldow-Verlag hat sich des hochsensiblen Themas angenommen. Mit der neusten Ausgabe der Kinder- und Elternzeitschrift VORHANG AUF „Urvölker Nordamerikas – Die Bewohner der Schildkröteninsel“ möchten die Herausgeber wichtige Impulse für eine nachhaltige Aufklärung setzen.

Indigene Völker wertschätzen: VORHANG AUF trägt zum besseren Verständnis bei
„Wir wollen mit VORHANG AUF die kostbare Vielfalt der Urvölker Nordamerikas für Kinder und ihre Familien erlebbar machen.  Ohne erhobenen Zeigefinger möchten wir zu mehr Verständnis beitragen und unsere Leserinnen und Leser sensibilisieren, die unterschiedlichen Lebensweisen und Traditionen der indigenen Völker besser kennenzulernen und wertzuschätzen“, erklärt der Gründer und Herausgeber Eckehard Waldow.

Bewusstsein für kulturelle Vielfalt der über 500 indigenen Völker Nordamerikas wecken
In der über dreißigjährigen Verlagsgeschichte wurden bereits vier unterschiedliche Hefte zu dem Thema veröffentlicht.  Das neue Magazin ist anders. „Bei den vorangegangenen Veröffentlichungen haben wir uns nach bestem Wissen und Gewissen hauptsächlich auf europäische Literatur und Märchensammlungen bezogen. Wir haben bei der Recherche zur aktuellen Ausgabe festgestellt, dass dies nicht mehr der Weg sein kann, um ein echtes Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt der über 500 indigenen Völker Nordamerikas zu wecken“, so Eckehard Waldow weiter.

Aufwendige Recherche: Originalquellen der American Natives herangezogen
Weil es kaum geeignetes Informationsmaterial für Kinder in deutscher Sprache gibt, dass der vielfältigen Kultur der Urvölker Nordamerikas gerecht wird, bezog das Redaktionsteam vor allem Originalquellen der American Natives in seine Arbeit ein. Eine sehr aufwendige Recherche, doch der enorme Zeitaufwand hat sich gelohnt: „Unser Anspruch war es, die Inhalte des Magazins aus dem Blickwinkel der indigenen Ureinwohner darzustellen“, sagt Eckehard Waldow. „Es ist die Geschichte von über 500 Völkern. Jede Nation ist einzigartig. Sie haben ihre eigenen Sprachen, Bräuche und Rituale, aufwendige Trachten und eindrucksvolle Überlieferungen. Sich intensiv damit auseinanderzusetzen, war für uns eine unglaublich spannende und bereichernde Erfahrung“, betont der Gründer des Waldow Verlags weiter.

Einfühlsame und spannende Wissensvermittlung
Einfühlsam erfahren die Kinder in VORHANG AUF, warum die Bezeichnung „Indianer“ seit dem 15. Jahrhundert irrtümlich verwendet wird. Anschaulich und ohne zu überfordern, vermittelt  jede Seite den jungen Leserinnen und Lesern wertvolles Wissen. Numinu, Kanonsionni, Hopi oder Anishinaabe: Welche klangvollen Namen trugen die einzelnen Völker in Wirklichkeit und wie lebten sie in den unterschiedlichen Regionen Nordamerikas? Wer ist die geheimnisvolle Himmelsfrau und was ist ein Wampum-Gürtel? Neben lustigen Spielen lernen die Kinder mithilfe von phantasieanregenden Bastelanleitungen einen Webrahmen aus Stöcken und Ästen oder einen Behälter aus Birkenrinde zu bauen. Auch Original-Rezepte, die auf traditionellen Festen der Native Americans für Abwechslung sorgen, laden zum Nachkochen ein. Im herausnehmbaren Elternteil erhalten die Erwachsenen wertvolle Tipps zum Umgang mit der sensiblen Thematik.

Die neue Ausgabe von VORHANG AUF „Urvölker Nordamerikas/Die Bewohner der Schildkröteninsel“ (13,80 Euro) erscheint am 15.9.2022. Erhältlich ist das aktuelle Magazin im verlagseigenen Online-Shop unter: www.waldowverlag.de.

Über den Waldow Verlag und VORHANG AUF
Der Waldow-Verlag wurde 1989 von Eckehard Waldow, einem ehemaligen Waldorflehrer und fünffachen Vater, gegründet. Das Herzstück des familiengeführten Verlags ist die vierteljährlich erscheinende Kinder- und Elternzeitschrift VORHANG AUF. Ihr Leitgedanke ist es, die Zauberkraft der Phantasie in den jungen Leserinnen und Lesern mithilfe von liebevoll gestalteten Illustrationen und pädagogisch wertvollen Texten zu stärken. Der Elternteil zum Herausnehmen bietet weiterführende Informationen zum Schwerpunktthema und enthält viele Inspirationen für ein harmonisches Familienleben.

Hier geht es zu unserer VORHANG AUF Ausgabe 132 "Urvölker Noramerikas"

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Kurzinterview mit Eckehard Waldow, Gründer und Herausgeber der Kinder- und Elternzeitschrift VORHANG AUF

„Eltern und Erziehungskräfte sollten einen neuen Blickwinkel einnehmen“

Sie haben in den letzten 33 Jahren über 130 VORHANG AUF-Kindermagazine herausgegeben. Vor welcher besonderen Herausforderung standen Sie bei der Erstellung der aktuellen Ausgabe „Urvölker Nordamerikas – Bewohner der Schildkröteninseln“?
Es ist unser 5. Vorhang Auf-Heft zu diesem Thema. Die früheren Veröffentlichungen in den Jahren 1990, 1996, 2003 und 2014 hießen noch „Indianer“. Das ganz neue Ergreifen und Erarbeiten in der vorliegenden Ausgabe bezieht sich nicht nur auf das Wort, das in immer größeren Kreisen der Gesellschaft als problematisch wahrgenommen wird, sondern auf sehr viele Inhalte. Unser Anspruch war es, alte Formen hinter uns zu lassen, die aus Unwissenheit und nicht aus böser Absicht verletzten. Das ganz Neue an der vorliegenden Ausgabe ist der Versuch, radikal alles wegzulassen, was verallgemeinert: Statt auf „Indianer“, beziehen wir uns konkret z.B. auf Haudenaussee, Hopi oder Cherokee aus der großen Anzahl von über 500 Urvölkern mit ihren vielfältigen Kulturen und Sprachen.

Was haben Sie bei der Recherche anders gemacht als in der Vergangenheit?

Wir wollten die Inhalte des Magazins so darstellen, dass die indigenen Ureinwohner zustimmen können. Während wir uns bis 2003 in unseren Recherchen hauptsächlich auf europäische Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts stützten, wurde uns schon 2014 sehr deutlich, dass der Großteil dieser Quellen durch europäisches und christliches Denken gefiltert war, zum Beispiel in sogenannten „Indianermärchen“ und „Indianischen Weisheiten“. Unsere Recherchen bei der aktuellen Ausgabe beziehen sich deshalb auf heutige Veröffentlichungen der nordamerikanischen Natives.

 

Es gibt viele Irrtümer über die Urvölker Nordamerikas. Welche Klischees tauchen häufig in Büchern und Filmen für Kinder auf?
Stellen wir uns vor, zwei indigene Kinder fahren in einem Kanu über einen Fluss, halten in einem Tipi-Dorf, tanzen dort um einen Totempfahl und rufen „ououououou“. Ein Klischeebild, an dem fast gar nichts stimmt. In der Prärie, wo die Völker in Tipis lebten, gab es überhaupt keine Kanus. Totempfähle gehören an die Nordwestküste und sind übrigens, wie viele glauben, keine Marterpfähle. Dabei handelte es sich vielmehr um Familienbaum­stämme, die vor den Hauseingängen standen. In ihnen waren kunstvolle Figuren geschnitzt, die an Ereignisse in der Geschichte einer Familie erinnern sollten. Auch dieses „typische Indianergeheul“ ist eine reine Erfindung der Weißen. Wie peinlich, wenn indigene Besucher hier in Deutschland immer noch mit solchen Lauten begrüßt werden.

Viele Eltern und Erziehungskräfte sind verunsichert, wie sie mit dem sensiblen Thema umgehen sollen. Worauf sollten sie achten, wenn sie mit ihren Kindern darüber sprechen?

Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Indianer“ wird deutlich, dass es bereits den Begriff „die Indianer“ gar nicht gibt. Das Wort geht auf Kolumbus zurück, der glaubte in Indien gelandet zu sein, und es bezieht sich auf alle indigenen Völker Nordamerikas. Es gibt aber weder eine Sprache „Indianisch“ noch eine einheitliche Kultur. Darum ist die Frage: Wollen wir unseren Kindern weiterhin ein veraltetes falsches Bild vermitteln, oder wollen wir sie kindgerecht an eine respektvolle differenzierte Sichtweise der Urvölker Nordamerikas heranführen? Das heißt nicht, dass  „wir“ uns die mit „Winnetou“ verbundenen Wertvorstellungen wie Freiheit, Wagemut, Achtsamkeit, Würde und Naturverbundenheit wegnehmen lassen. Wir nehmen nur einen neuen Blickwinkel ein. Eltern und Erziehungskräfte sollten sich auf dieses Abenteuer einlassen: Leben wir abenteuerlich und geben wir dieses empathische Lebensgefühl an unsere Kinder und Enkel weiter.

 

Pressekontakt:

Raffael Waldow, Waldow Verlag

Telefon: 05461 9480757

E-Mail: rwaldow@waldowverlag.de


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